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Ehemalige CNN Reporterin und Emmy-Preisträgerin: US- Propaganda für einen IRAN-Krieg
07.08.2013 19:31

Folgend ein Videoclip, in dem Amber Lyon, Emmy-Preisträgerin der Kategorie "Journalismus" und ehemalige CNN-Reporterin aus dem Nähkästchen plaudert und skizziert, auf welche Weise Fernsehsender und Regierung Fakten derart entstellen, dass im Land aufgrund der manipulierten Berichterstattung breite Zustimmung für einen Krieg entsteht.

HIER ist eine angenehme Übersetzung ins Deutsche. Wer überprüfen möchte, ob die Übersetzung ihrerseits manipulativ oder aber korrekt ist, kann HIER das englischsprachige Original ansehen.

Und wer weiterlesen möchte, welche Informationsalternativen es gibt und wie man die Tücken dieser Alternativen umschiffen kann, ist folgend herzlich eingeladen:

In den USA im großen Stil, in Deutschland beschaulicher: Schlechte Berichterstattung

Was in den Medien der USA passiert, passiert in ähnlicher, subtilerer Weise auch in Deutschland. Der Rundfunkrat öffentlich-rechtlicher Sender ist zu 50% von Parteivertretern im ähnlichen Verhältnis wie im Bundestag vertreten und bestimmt den groben Kurs der Berichterstattung, des Programms. Im Zweifel werden Sendungen abgesetzt, wenn Sie beispielsweise Fragen stellen, die niemand stellen dürfen soll

Meist ist unsere Presse jedoch einfach nur ein unreflektiert infoweitertragendes Organ. Im Sommer redet sich die Journaille mit dem "Sommerloch" heraus, anstatt all diejenigen Themen, die während der Frühlings-Herbst-und Wintersaison in atemlosem Tempo und ohne Chance auf investigative Vertiefung an uns vorbeirauschen, einmal gründlich nachzurecherchieren. Da kommt dann ein Eisbärbaby oder ein Königsbaby gerade recht, um an dieser lästigen journalistischen Arbeit vorbeizukommen. Und kaum ist es Herbst, ist alles wieder dermaßen schnellebig, dass man wieder nicht hinterherkommt.

Es fehlt auch an griffigen Moderatoren und Moderatorinnen im Fernsehen. Talkrunden sind zu harmlos, Politikern wird neben der Schlinge einer unangenehmen Frage meist gleich das Messer zum Zerschneiden des bedrohlichen Seils mitgeliefert. Oder die Nichtantwort eines daherschwurbelnden und ausweichenden Ministers wird als Antwort unkritisiert stehengelassen. Es ist schon schlecht, wenn ein Minister rhetorisch talentierter ist, als der Moderator.

Aber wie soll man sich informieren?

So ist nach meiner Sicht das Internet dieser Tage das einzige Medium, das die Möglichkeit umfassender Information liefert und unbedingt eine Ergänzung zu den üblichen Medien darstellen sollte. Allerdings erfordert das WWW einige Anstrengung und große Sorgfalt; denn da im Netz jeder alles schreibt und meint, nimmt die Wahrheitsfindung - oder bescheidener: Die Meinungsbildung einiges an Mühen in Anspruch. 

Beispiel, wohin ein Holzweg führen kann: Die Facebook-Gruppe

In einer geschlossenen Facebook-Gruppe konnte ich erleben, wie die dort versammelten Kritiker und Protestler gegen die böse BILD-Zeitung und unaufrichtige Politiker eine NEWS einstellten, die einfach die Unwahrheit transportierte:

Vorgenannte unwahre News wurde von einem Internetnutzer auf DIESER WebSite gefunden, für wahr gehalten und als spektakulär und wahr weitergetragen. Problem: Diese Internetzeitung ist eine Satirezeitung, ähnlich wie hierzulande bspw. der Postillon. Dieses kleine Detail hatte unser Internetnutzer nicht begriffen und stellte die sich anbahnende Chipping-Pflicht in den USA als Tatsache dar.

Diese spektakuläre Behauptung eilte sodann wie ein Lauffeuer von einem ungründlichen Blogger zum nächsten und auch auf fundamentalistisch-christliche WebSites*, deren gläubige Betreiber es schon immer ahnten, dass das Chipping als Zeichen der Apokalypse in den USA den Weltuntergang einläuten würde und darum - wie es sich für Christen gehört - den Wahrheitsgehalt dieser Botschaft ebenso wenig prüften, wie den der Bibel. Auch auf Youtube wurde ein Clip hierzu veröffentlicht, dessen Ersteller aber nach Hinweis auf den Fehler das Ursprungsvideo löschte und an seine Stelle eine Richtigstellung als Clip einstellte.

Auf meinen Hinweis nun, dass das vorgenannte hinreichend darlegt, dass die USA eben aktuell KEINE Chipping-Pflicht hätten, wurde ich von den aktivsten dieser Gruppe angefeindet und verbal in die Ecke geschrieben. Und da fiel mir auf, dass dieses Grüppchen von Weltverbesserern, die kaum eine Demo gegen BILD, Datenschutz, Drohnen auslassen - dass dieses Grüppchen also selber auf tiefstem Niveau schlimmer ist, als ihre kritisierten Vorbilder:

  • Der Newsersteller wand sich um die Einsicht, dass seine News eine Falschinfo, eine grob fahrlässig weitergetragene Ente war und erinnerte mich damit an Thomas de Maiziere, der auch entgegen aller Fakten nicht einsehen will, dass die Drohnensache seine Verantwortung darstellt.
     
  • Obwohl der Newsersteller selbst für einen Laien grottigen "Journalismus" ablegte, fühlte er sich beleidigt, als ich diese Art mit der Qualität der BILD verglich.

Dieses kleine bitter-amüsante Lehrstück der Menschlichkeit zeigte mir mindestens zweierlei:

  1. Dass bei aller Information aus dem Internet immer noch professionelle Medien und Quellen notwendig sind, um die Netzinfos zu prüfen.
     
  2. Dass Demonstranten gegen Misstände keine Garantie dafür darstellen, dass sie an der Stelle der aktuell Machthabenden wirklich besser wären als ebendiese.

Aber gerade angesichts der Propagandatendenz der überkommenen Medien bleibe ich dabei: Das Netz ist DIE Chance für eine fundierte Meinungsbildung. Denn sowohl beim ZDF, in der Frankfurter Allgemeine als auch im Internet muss man die Augen offenhalten und prüfen, was von den präsentierten Inhalten zutreffend sein könnte.

Wie erhält man qualitativ hochwertige Infos?

Hier sollte ein alter Geldanlagegrundsatz für Ausgewogenheit sorgen können: Risiken müssen gestreut werden. Das Risiko der Fehlinformation lässt sich ebenso wie das Verlustrisiko in einem Aktienportfolio minimieren, indem man seine Informationsquellen gründlich streut und eine gegen die andere abwägt.

Ich persönlich nutze die social media dazu, indem ich verlässliche Kontakte knüpfe, von deren Informationen ich profitieren kann. Auf Facebook beispielsweise führen verknüpfte Kontakte dazu, dass deren sämtliche Beiträge chronologisch sortiert auf einer Unterseite erscheinen und quasi wie eine Netzzeitung zu lesen sind. Die Qualität dieser "Netzzeitung" korreliert natürlich mit der Güte der Kontakte - im Netz wie im wahren Leben ist es also wichtig, sehr darauf zu achten, wen man "Freund" nennt und wem man vertraut. Und manchmal muss man auch mal jemanden in die Pampa schicken - Trost: Er bemerkt es nicht ;)

 

*
pikant übrigens, dass das PDF, aus dem ja all das auf deutsch behauptete nachweisbar sein soll, KEINERLEI Hinweis auf das Chipping mit RFID-Chips enthält. Es taucht dort immer wieder die Abkürzung (!) "CHIP" auf, diese jedoch steht für "Children's Healt & Insurance Programm". Offenbar konnte der Autor kein Englisch und war auch sonst weder helle im Kopf noch sorgfältig in seiner Tätigkeit und vertraute seinen "Quellen" blindlings. Es passt ja aber auch so schön in eine wohlig-christliche Endzeitstimmung.

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